Bessere Vernetzung mit der Stadt sorgt für mehr Identifikation
Die Saarbrücker Grünen haben eine bessere Vernetzung der Stadt mit der Universität und den anderen Hochschulen der Landeshauptstadt gefordert. Dies gelte nicht nur für die verkehrliche Anbindung und soziale
Kontakte, sondern auch für die Zusammenarbeit bei der Wirtschaftsförderung. Obwohl die Landeshauptstadt ein bedeutender Hochschul- und Forschungsstandort sei, finde wenig „studentisches Leben“ in Saarbrücken statt. Ziel müsse es sein, den Brain Drain, also die Abwanderung hier ausgebildeter Fachkräfte in andere Bundesländer, zu verlangsamen und Saarbrücken als Wirtschafts- und Technologiestandort zu stärken.
Die Vorsitzenden der Grünen in Saarbrücken-Mitte, Simone Wied und Timo Lehberger, sagten dazu: „Stadt und Hochschulen müssen enger kooperieren, um den Wissenschaftsstandort Saarbrücken zu erhalten und auszubauen. Dies kann z.B. durch eine bessere verkehrliche Anbindung der Uni, aber auch mit der verstärkten Bereitstellung städtischer Flächen außerhalb des Campus für Unternehmensausgründungen erreicht werden.“ Entsprechende Forderungen haben die Grünen auch in ihr Wahlprogramm für die Kommunalwahl aufgenommen.
Die Landeshauptstadt Saarbrücken müsse zudem aktiv den Know-How-Transfer zwischen Hochschuleinrichtungen und städtischem Gewerbe moderieren und gestalten. Simone Wied dazu: „Dies ist Wirtschaftsförderung, die sich schon kurz- und mittelfristig auszahlt. Wenn wir es schaffen, junge und gut ausgebildete Akademiker in Saarbrücken zu halten, schafft das auch für die lokale Wirtschaft neue Perspektiven.“ Dies könne auch durch eine verbesserte Willkommenskultur für Lehrende und Lernende, die nicht aus Saarbrücken kommen, erreicht werden.
Lehberger kritisierte vor diesem Hintergrund auch die kurzsichtige Sparpolitik durch die Landesregierung bei den Saarbrücker Hochschulen. Von Nöten sei eine gezielte Entwicklung der vorhandenen Hochschulen in Qualität und wissenschaftlicher Breite. Es dürfe keinen Wegfall von Fakultäten an der Universität des Saarlandes geben. Zudem dürfe die Landeshauptstadt als betroffene Kommune bei der Neukonzeption nicht außen vor gelassen werden: „Bloße Anhörung reicht nicht aus.“