Grüne Saarbrücken fordern namentliche Erinnerung an die ermordeten Saarländer jüdischen Glaubens

Saarbrücken, 06.08.2013. Der BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Ortsverband Saarbrücken-Mitte spricht sich entschieden für eine schnellstmögliche Ergänzung des Holocaust-Mahnmals auf dem Rabbiner-Rülf-Platz um eine namentliche Nennung der saarländischen Opfer der Schoah an prominenter Stelle aus. Hierzu erklären Sprecherin und Sprecher der Grünen in Saarbrücken-Mitte, Simone Wied und Timo Lehberger:

„Wir begrüßen ausdrücklich die Schaffung des Saarbrücker Gedenkortes für die durch die Nationalsozialisten ermordeten Saarländer und Saarländerinnen jüdischen Glaubens. Dabei muss die Nennung der Opfernamen ein wesentlicher Bestandteil dieser Erinnerung sein.
Durch die Initiative der Synagogengemeinde Saar, den Platz vor der Freitreppe nach Rabbiner Friedrich Schlomo Rülf zu benennen, ist aus unserer Sicht ein wichtiger Schritt in der regionalen Erinnerungsarbeit erfolgt, der im Saarland und in der Landeshauptstadt längst überfällig war. Dies ist kann aber nur ein erster Schritt sein, dem aus Sicht der Grünen in Saarbrücken Mitte nun die Nennung der Namen der Ermordeten folgen muss, wie es auch von der Synagogengemeinde gefordert wird. Die in der aktuellen Diskussion vorgetragenen formalen Argumente gegen eine namentliche Nennung oder deren Umsetzung an einer weniger prominenten Stelle überzeugen uns nicht. Vielmehr erscheinen sie uns vorgeschoben und verhindern, dass das Saarland und die Landeshauptstadt endlich einen würdigen Ort des Gedenkens erhalten. Die zurzeit öffentlich geführte kleinliche Debatte über eine möglichst unauffällige Lösung ist nicht konstruktiv, sondern eine weitere Demütigung der Opfer des NS-Regimes durch die Wortführer.

Zumindest von unseren Koalitionspartnern im Saarbrücker Stadtrat erwarten wir, dass sie sich gemeinsam mit unserer Grünen-Fraktion dafür einsetzen, dass die in der Vereinbarung des Bündnisses für Saarbrücken fixierte namentliche Nennung der Opfer auch schnellstmöglich umgesetzt wird.

Wir Grünen in Saarbrücken werden jedenfalls daran festhalten und die Initiative der Synagogengemeinde weiter unterstützen ein Gedenkfeld an der Freitreppe der Berliner Promenade einzurichten.“